Nie mehr Bockum-Hövel!!!

13.11.2006 | Maddin

Ach, wat war das schön – so toll wie heute hat es ja schon lange nicht mehr geklappt!

Anreise 1A: In Hamm hat unsere lustige Reisegruppe todesmutiger Vestpiraten dank der Deutschen Bahn den Anschluss verpasst, was dann erstmal ‘nen wunderbaren 50minütigen Fussmarsch über omninöse Schleichwege am Bahndamm und am Friedhof vorbei Richtung Bockum-Hövel bedeutete, und das ganze noch bei strahlenden äh Hagel und Starkregen. Was kann es schöneres geben?

Dann wird man auch noch freundlichst von der Kassiererin am Stadion begrüsst, die einen darauf hinwies, das man ohne entsprechenden Ausweis keine Ermäßigung bekommt (demnächst schleppt der gemeine Fan also auch noch seinen Bewilligungsbescheid vom Arschamt mit ins Stadion – Danke, Peter H.!).

Im Stadion klitschnass angekommen, folgte auch noch der freundliche Empfang der älteren einheimischen Fans (ab jetzt nur noch Fuselfront bzw. FF genannt!), die mit soviel Fans der Gastmannschaft wohl nicht gerechnet haben.

Nach der üblichen Dekoration der Zäune durch unsereins, konnte man sich dann endlich auch auf das tolle Spiel konzentrieren, was aber leider daran scheiterte, das die Fuselfront leider ihren Zeltplatz am Spielfeldrand nicht rechtzeitig geräumt hatte, wodurch der Blick aufs satte Grün eingeschränkt war.

Als dann der Schiedsrichter endlich ein Einsehen mit den gemeinen zahlenden Fan und der Gesundheit der Spieler hatte, wodurch die Behausungen, die von den Einheimischen wahrscheinlich als Tore bezeichnet werden, vom Spielfeldrand geräumt wurden, wurde die Sicht endlich besser.

Aber dann kam schon das nächste Grauen: Spielte da der 12. gegen den 15.?
Das Spiel machte auf jeden Fall den Eindruck, da es in der ersten Halbzeit ein Grottenkick war, den man nur durch das Studieren der Einheimischen halbwegs unterhaltsam genießen konnte.

Doch dann gab es ja noch jenen klugen Menschen, der irgendwann im späten Mittelalter auf die Idee kam, ein Fussballspiel in zwei Halbzeiten einzuteilen, damit sich der Zuschauer in den fünfzehn Minuten, wo nichts wesentliches auf dem Spielfeld geschieht, mit allerlei Nützlichen an Speis und Trank eindecken kann.

Und nach Beendigung dieser sogenannten Halbzeitpause wurde dann so langsam auch ein ansehnliches Spiel geboten. Auf jeden Fall wurde einem auf der Tribüne klar, wer eigentlich wo in der Tabelle platziert war, denn der Angriffsdruck der 96er wurde stärker und nach einer Stunde wurde endlich der Torwart der Bockum-Höveler durch einen sehenswerten Freistoss von Daniel Kaczor bezwungen, wodurch die 1-10-0-0-Taktik der Heimmannschaft umgestellt werden mußte.
Die Taktik musste kurz darauf dann wieder geändert werden, da sich die Gastgeber durch ein dämliches Foul selber dezimierten, was dann das Spiel für den FC 96 einfacher machte, denn es war endlich mehr Platz für Konter.

Diese wurde dann auch wunderbar ausgeführt, auch wenn der erste Konter nach bester Frank Mill-Manier am Pfosten des Höveler Tors endete. Der nächste Konter wiederum, den Danny Eisenkopf nach einem wunderbaren Pass von Nadir Ibrahimovic unter wunderbarer Mithilfe des Torwarts der Heimmannschaft (der zeigen konnte, das er früher bestimmt ein talentierter Ballett-Tänzer war), unter grossen Jubel der mitgereisten 96-Fans abschloss.

Der Torwart war daraufhin in einer Diskussion mit den einheimischen Zuschauern aber der Meinung, das sein grosses Vorbild nicht Baryshnikov sondern Eric Cantona wär, und wollte dem netten Menschen das auch in bester Cantona-Manier mitteilen, wobei er aber (leider?) von den eigenen Spielern aufgehalten wurde.

In den darauffolgenden letzten Spielminuten passierte dann aber nicht mehr viel, außer das die Fuselfront endlich abgezogen ist (wahrscheinlich waren die Vorräte aufgebraucht!), und wir diese Minuten in Ruhe genießen konnten.

Nach der üblichen kurzen Abfeierei nach dem Schlusspfiff folgte dann probleml die Rückreise zurück in die Heimat, die sich natürlich durch die freundlichen Menschen des Strassenverkehrsamts in Hamm ein wenig schwieriger gestaltete, als man es erwartete.
Normalerweise hätte die Zeit vom Abpfiff bis zur Abfahrt des Zuges ab Bockum-Hövel Bf locker gereicht, wenn dieser auch vernünftig ausgeschildert wurde. Aber da das Stadtsäckl in Hamm durch Umbenennung des Platzes vor der billigsten Pommesbude des Ortes in Jürgen W. Möllemann-Platz aufgebraucht war, reichte es nicht mehr für Schilder, die einen den Weg zum Bahnhof wiesen, weshalb man den eh schon verspäteten Zug von weitem noch abfahren sehen konnte.
Nach einstündigem Genuss der Baustelle dort und eines nicht zu begreifenden Zugabfahrsystems kam man dann mit rund 75minütiger Verspätung endlich aus diesem Kaff raus.

Kommentare deaktiviert

  1. Klasse Bericht Maddin.
    Aber das 1:0 hat der Schwede gemacht,nich ich.Ehre wem Ehre gebührt ;)

    Bis Sonntag ihr Säcke !!!

    — Katze | 13. November 2006 06:30

  2. Keine Schadenfreude aber die wahren gewinner an dieser WE waren natürlich ich+Kasi durch glänzende abwesendheit!!!!! Aber Kasi ist doppelt gewinner da er die 2.+3. siegen gesehn hat im heimischen Gefilde!!!*ggg*

    — ex-Roiland77 | 14. November 2006 02:08

  3. Genau, zwei Siege gegen die Pfeifen vom Container am Bruchweg...SV Herta, die Macht vom Schlachthof/Müllplatz...

    FC 96 III-SV Herta II 5:2 (3:1) Adios Kreisliga C-Tour!!!! Spitzenreiter

    FC 96 II-SV Herta 3:2 (0:1), 3. Platz

    Fertig machen zum 3-fach-Aufstieg!??

    Alle Rentner waren da und ich musst mir spöttische Bemerkungen gefallen lassen, ob ich den Zug verpasst habe, naja, bei den letzten Spielen der ersten bin ich wieder dabei.

    Kasi | 14. November 2006 04:34

  4. Sorry Katze,

    der Nebel der FF hat die Sicht zu diesem Zeitpunkt sehr getrübt!

    — maddin | 14. November 2006 23:37

  5. Da mir grad`ein schlechtes gewissen plagt ob der häme: dies gilt nicht für Jan (weil wir ihn wohl oder über in stich gelassen hatten!!) und maddin, mit dem ich menschlich zutiefst mitleid hatte!! Noch fragen??

    — ex-roiland77 | 18. November 2006 18:43