Idioten sterben leider nie aus! (SS Stadtlohn - FC 96 2:1)
28.04.2008 | Maddin
Eigentlich war es ein richtig schöner Tag für ein Fussballspiel auf Verbandsligaebene, aber leider kamen dann am Ende mehrere Faktoren zusammen, die einen die gute Laune nur verderben konnten.
Da sich unsere lustige Reisegruppe schon rechtzeitig getroffen hatte und man zudem noch einen PKW zur Verfügung hatte, wurde direkt beschlossen, das die Bundesstraßen Richtung holländische Grenze benutzt werden. So ging unsere Reise vorbei an Heiden (falsche Liga), an Gemen (siehe Heiden) und man war auch schon kurz davor zu überlegen als das Hinweisschild mit der Aufschrift Vreden kam, ob man das Nachholspiel vom nächsten Donnerstag nicht direkt nach dem heutigen Spiel austragen könne, da Vreden eh spielfrei hatte und man eh schon mal in der Ecke war. Naja, wir haben die Idee für uns behalten.
Auf jeden Fall waren wir schon 75 Minuten vor Anpfiff am hülsta-sportpark (kotz!), wo es also erstmal hiess: Zeit totschlagen! Das ging dann auch ziemlich gut, solange das Autoradio nicht meinte, das es keine normalen CDs mehr annimmt, sondern nur noch mp3-CDs problemfrei spielen lässt. Nachdem wir dann gut eine Stunde auf dem schattigen Parkplatz abgehangen haben, ging es dann auch zur Kasse, wo wieder mal die üblichen Diskussionen mit den Kassierern auftauchten, die aber heute erstaunlicherweise ziemlich unkompliziert vonstatten gingen. Arbeitslose kamen zum ermässigten Mitgliederpreis rein und Schüler brauchten sogar nur einen Euro zu zahlen, was am Einlass gar nicht mehr kontrolliert wurde.
Als erstes musste man im ehemaligen Losbergstadion feststellen, das dort die typische münsterländische Krankheit auch ausgebrochen ist: Rolinck, das Spülwasser aus Rheine, wird auch hier gereicht. Interessierte mich zwar weniger, aber langsam sollten auch mal Geschmackskontrollen in die FLVW-Statuten aufgenommen werden. Auf dem Weg zu unserem sonnigen Plätzchen auf der Gegengerade vorbei an dem ekelhaften Gedenkstein für “Unseren toten Kameraden” (scheint wohl bei Vereinen, die mit SuS beginnen eine Seuche zu sein!?), machten wir uns nach Erreichen der Plätze auch direkt daran, diese hübsch bunt zu dekorieren, was auch erstmal kein Problem darstellen sollte.
Und schon kurz darauf meinte auch der Schiri, das es Zeit wär, mal in sein lustiges Pfeifchen zu pusten, womit er den 22 Leuten auf den Platz mitteilen wollte, das sie jetzt lustig auf das runde Spielgerät eintreten dürften, was diese auch ohne Unterlass taten. Auf jeden Fall war die erste Halbzeit recht ansehnlich und kam zu einen wieder Mal sehr guten Spiel des FC 96, aber leider sollte es mit dem Toreschiessen nicht so gut klappen. Aber die Heimmannschaft hatte die gleichen Probleme, wozu noch Probleme mit der Standhaftigkeit kamen (ansonsten kann ich mir schwer erklären, warum dauernd welche von denen auf dem Boden lagen) und so ging es mit einem 0:0 in die Kabine. In der Halbzeit dann erstmal den Imbiss gecheckt und als schmackhaft empfunden, auch wenn die Currywurst ein bisschen sehr dünn geschnitten war.
Und nun zum Thema zweite Halbzeit, die dann doch aus verschiedenen Gründen an und aus einem Grund auf die Nerven ging:
Sie begann erstmal mit einem Wechsel beim FC, da sich Marpe wohl in der ersten Hälfte verletzt hatte und für den Attris aufs Feld kam, der sich auch problemlos ins Spiel einfand. Da ja mit Beginn der zweiten Halbzeit auch die Seiten getauscht wurden, meinten auch einige ältere einheimische Sportkameraden, das sie mal zu uns rüberkommen müssten, damit sie die Tore für ihre Mannschaft besser sehen könnten, woraufhin wir natürlich ihre Meinung nicht teilen konnten, da sie auf das falsche Tor spekuliert hatten. Kurz darauf fiel einem der Kameraden auf, das sich zwei Aufkleber an die Werbebande verirrt hatten, die da seiner Meinung nach nicht hingehörten und er nach mehrminütigen Studium der Aufkleber anfing, diese abzukratzen, was ihm und seinen Freunden die passenden Kommentare einbrachte; aber laut ihrer Aussage gäbe es kein Naziproblem bei ihnen und überhaupt.
Während der Typ also am abknibbeln war und für seine Scheissaktion auch die passenden Kommentare bekam, hat sich dann unsere Reisegruppe mal wieder kurzzeitig aufs Spiel konzentriert um mitzubekommen, das André Simon gerade dabei war, das mehr als verdiente 1:0 für den FC zu erzielen. Das Knibbelmännchen hielt das dann mal fünf Sekunden von seiner Arbeit ab, die er aber nach kurzer Überlegung und Aufmunterung seiner Freunde dann doch fortsetzte, um dann nach rund zehn Minuten knibbeln mit seinem Ergebnis zufrieden gewesen zu sein schien (oder mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Stadtlohner) oder sein brauner Fingernagel ist ihm abgebrochen – auf jeden Fall hörte das Männchen auf und verschwand auch kurz darauf, weil es wahrscheinlich noch für den Kameradschaftsabend kochen musste. Sein Ergebnis grenzte auf jeden Fall nicht ein bisschen an die viel beschriebene deutsche Gründlichkeit:
Und jetzt ging auf dem Platz auch die Party ab: Nach einem Allerweltsfoul an einen Stadtlohner meinte der Mannschaftskapitän der Einheimischen, er müsse dann auch mal reintreten, was der Schiri zu seinem Glück nicht gesehen hat, doch wozu gibt es Schiri-Assistenten? Jepp, er durfte sich Richtung Dusche aufmachen. Daraufhin machte sich der gefoulte Spieler auch noch auf dem Weg zum Schiri-Assi, was ihm auch direkt ne gelbe Karte wegen Meckern einbrachte, was wiederum den Trainer der Stadtlohner auf die Palme brachte, das er in den Folgeminuten bei jeder kleinen Aktion Rumpelstilzchen spielte, was sich der Schiri aber auch nur noch knappe fünf Minuten anguckte, um ihn dann einen Platz auf der schattigen Tribüne empfahl, da er als Trainer während des Spiels nicht einfach das Spielgerät quer durchs Stadion schiessen solle. Kaum hatte er diesen eingenommen und man konnte der Meinung sein, das das Spiel wieder normal ablaufen würde, hatte der Schiri dann den Faden verloren und liess sich von der aufgebrachten Stimmung der Stadtlohner beeinflussen und zeigte Danny Hass nach einem höchstens gelbwürdigen Foul direkt die rote Karte, da es die auf den Platz gestürmten Verantwortlichen der Heimmannschaft von ihm verlangten. Kurz darauf waren dann auch die 90 Minuten Spielzeit rum, aber es hatte mittlerweile soviele Situationen gegeben, die locker zu 5-6 Minuten Nachspielzeit berechtigten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit dann das nächste Chaos: Andy Böttrich erwischte bei einem Kopfballduell einen Stadtlohner so unglücklich, das dieser sich eine Risswunde am Kopf zuzog und vor Blut siffend erstmal knappe 20 Minuten auf dem Platz behandelt wurde, bis er vom Krankenwagen aus dem Stadion gebracht wurde. Nach nun mittlerweile rund 112 Spielminuten ging es dann mit dem Spiel weiter und wer hoffte, der Schiri hätte es wieder im Griff, sah sich getäuscht, da er auf eine Schwalbe eines Stadtlohner reinfiel und auf Freistoss pfiff, der dann in der 115. Spielminute auch noch unglücklich von der Mauer abgefälscht verwandelt wurde. Daraufhin meinte dann erstmal die halbe Tribüne plus Ersatzbank den Platz stürmen zu müssen, da sie wohl meinten, den Oscar für die beste schauspielerische Leistung bekommen zu haben, was der Schiri aber nach rund 90 Sekunden dann doch mal unterband und die Idioten wieder auf ihre Plätze schickte. In den nächsten zwei Minuten passierte dann leider nix mehr nennenswertes, erst recht nicht der eigentlich mehr als verdiente Ausgleichstreffer für den FC, und der Schiri pfiff dann nach rund 120 Minuten endlich mal das Spiel ab. In der Zwischenzeit hatten sich dann auch die anderen Kameraden verpisst, da wahrscheinlich das Abendessen wartete und auch wir machten uns ziemlich schnell auf den Heimweg, da wir vom Obersalzbergstadion die Schnauze mehr als gestrichen voll hatten.
Und noch was zu den Idioten, die neben uns standen: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!!!
Tagessieger: Maddin mit 7 Pkt.
Tabelle:
1. Urmel 106
2. Maddin 90
3. Jan 81
4. Fred 77
5. A. 44
6 Gast 27
— urmel | 3. Mai 2008 02:11
tagessieger, tagessieger - hey hey!!!
— [m.] | 6. Mai 2008 00:25